Singen: Finde raus, ob es Eric drauf hat!
Shownotes
„Klingt grauenhaft!“, „Hör‘ bitte auf!“, "Du hast überhaupt kein Talent!". Das muss sich "PUR+"- Moderator Eric Mayer anhören, wenn er singt. Aber eigentlich singt er total gerne. Zum Beispiel im Auto oder unter der Dusche. Aber eben nicht vor Leuten, das macht ihm Angst und ist ihm total peinlich. Aber in dieser Podcast-Folge von "PUR+ Wissendrin" stellt sich Eric seiner Angst! Er will vor anderen singen - nämlich vor euch!
Um sein Ziel zu erreichen wird Eric an der Popakademie in Mannheim von Gesangs-Expertin Annette Marquard gecoacht: Schafft er es die Töne richtig zu treffen? Welche Techniken helfen ihm? Und: muss man überhaupt Talent mitbringen? Kleiner Spoiler: das Lied, dass sich Eric aussucht kennt ihr bestimmt auch. Singt doch einfach mit!
Außerdem erfahrt ihr in unserer Rubrik "Besserwissendrin!", warum es sogar gesund ist, wenn ihr singt. Und Eric hat noch einen ganz besonderen Gast in dieser Folge: Sherita! Sie ist die Sängerin der "Dein Song" Band bei KiKA! Sie hat Tipps für euch, wenn ihr auch Bock auf Singen habt oder auch schon erste Bühnenerfahrungen sammeln möchtet.
Wie versprochen hier der Link zur "PUR+"-Folge "Eric komponiert einen Song" https://www.zdf.de/kinder/purplus/eric-komponiert-einen-song-songwriter-100.html
Und: Diesen Podcast und viele TV-Folgen der Sendung "PUR+" findet ihr auf https://www.zdf.de/kinder/purplus
"PUR+ Wissendrin mit Eric" ist eine Produktion von Kugel und Niere - im Auftrag des ZDF - und der Redaktion "PUR+"
Moderation: Eric Mayer
Gast/Expertin: Annette Marquard, Sherita
Autorinnen dieser Folge: Monika Guggi, Lena Kohlwes, Susanne Dittebrand
Sounddesign: Joscha Grunewald
Produktionsleitung Kugel und Niere: Michael Bartlewski
Redaktion Kugel und Niere: Lena Kohlwes
Produktionsmanagement ZDF: Markward Barollo, Sylvia Wahmes
Redaktion: Brigitte Böttcher, Susanne Dittebrand
Leitung der Sendung: Silke Penno
Kontakt: wissendrin@zdf.de
Transkript anzeigen
PUR+ wissendrin mit Eric | Singen!
Hi Leute, hier ist Eric und es gibt etwas, das ich total gerne mache. Nämlich das hier:
Ok, stop, stop! Nicht, dass ihr gleich wieder abschaltet! Ich könnte es ja verstehen. Denn ihr findet bestimmt auch, dass ich nicht besonders gut singen kann, oder?! Und genau das passiert mir eigentlich immer, wenn mich Leute mal singen hören: sie finden es eher gruselig und ich muss mir anhören, ich hätte kein Talent. Deswegen ist es mir auch echt peinlich, vor anderen zu singen, weil ich denke, meine Stimme klingt nicht gut und ich treffe die Töne nicht. Dabei macht mir Singen total Spaß! Und ich singe wirklich oft, wenn ich alleine bin. Zum Beispiel im Auto oder unter der Dusche. Aber vor Leute singen, davor habe ich mittlerweile echt richtig Angst. Mehr übrigens als vor anderen eigentlich viel krasseren Sachen, die ich für PUR+ schon gemacht habe, wie z.B. Fallschirmspringen, Loopings in einem Flugzeug oder im Winter in einem zugefrorenen See schwimmen. Aber für diese Folge muss ich heute vor anderen singen - auch vor Euch. Aber wie schaffe ich das? Braucht man dazu nicht doch irgendwie Talent? Oder kann jeder singen lernen, also auch ich? So wie man zum Beispiel Schwimmen lernen kann. Das will ich für diese Folge Wissendrin rausfinden. Außerdem habe ich mich heute zu einem Telefonat mit einer befreundeten Sängerin verabredet, die Euch ein paar richtig gute Tipps verrät, die helfen können, wenn ihr auch Bock habt aufs Singen oder sogar schon erste Bühnenerfahrung sammeln möchtet.
Ihr hört Wissendrin, den Podcast von PUR+. Mit mir, Eric. Meine Mission: Was andere nur wissen, will ich erleben. Und zwar: mit euch zusammen.
Ihr hört Wissendrin, den Podcast von PUR+. Mit mir, Eric. Meine Mission: So, jetzt wird´s ernst. Ich will versuchen, meine Angst zu überwinden und am Ende einen ganzen Song vor Euch zu singen. Um dieses Ziel zu erreichen hole ich mir Hilfe bei Gesangs-Expertin Annette Marquard. Ich treffe sie in ihrem Proberaum.
Eric: Proberaum Vocals 111. Das ist doch richtig. Und da ist auch jemand.
Annette: Huhu! Freut mich!
Eric: Ich auch. Ein bisschen. Ich bin ziemlich nervös.
Annette: Warum?
Eric: Weil ich nicht singen kann.
Annette: Ach Quatsch.
Eric: Doch, weil ich nicht singen kann. Und weil du mir jetzt aber singen ja beibringen sollst. Hoffentlich. Aber das Problem ist halt wirklich. Ich habe Angst, vor Leuten zu singen. Und ich kann nicht singen. Das sind meine zwei großen Probleme.
Annette: Und woher kommt das? Hat dir mal irgendjemand gesagt: Lasset Junge?
Eric: Also mir haben schon mehrere Leute gesagt, dass ich nicht so super toll singe. Ist schon so ein bisschen ein Trauma, was ich hab. Und ich sag mal, ich hab einfach Schiss vor Leuten zu singen, ich sags mal ganz ehrlich. Aber Du bist ja ein Profi, Du sollst mir jetzt helfen.
Annette: Wir versuchen das.
Annette: Annette ist eine erfolgreiche Sängerin und Professorin an der Popakademie in Mannheim. Und sie ist Gesangslehrerin und hat schon Sänger wie Nico Santos und Alvaro Soler gecoacht. Wenn mir also jemand das Singen beibringen kann, dann sie. Und kennt ihr das? Ihr trefft jemanden und fühlt euch sofort super wohl mit dieser Person? So ist das bei mir und Annette, denn sie hat eine ganz herzliche und ruhige Ausstrahlung.
Annette: Als ich in den Raum reinkomme und gerade meine Jacke ausziehe, verwickelt sie mich sofort in so ein kurzes nettes Gespräch und ich fühl mich einfach super wohl mit ihr.
Annette: Vielleicht fangen wir einfach mal mit Technik an.
Eric: Also, gar nicht mit Singen?
Annette: Nee, weißt Du warum? Wir kennen uns ja gar nicht. Wenn Du dich jetzt hier hinstellst und was vorsingst, ist das ja genau deine Angst, die du hast und das wollen wir ja vermeiden. Also machen wir erst mal ein paar Übungen.
Das erste, was ich also von Annette lerne, ist: Ohne Vorbereitung geht gar nix! Und dann starten wir mit meiner ersten Übung: Ich muss lernen, richtig zu atmen. Ja, ihr habt richtig gehört: Das, was wir die ganze Zeit völlig selbstverständlich nebenbei machen, muss für das Singen extra trainiert werden: Dazu muss ich mich zunächst hinstellen und eine Haltung finden, in der ich mich am wohlsten fühle. Annette spricht dabei von meiner inneren und äußeren Balance. Die muss stimmen, damit man gut singen kann. Ich probiere ein bisschen aus, wippe vor und zurück mit meinem Körper und dann habe ich sie, die Haltung, in der ich mich wohlfühle, mein Körper also im Gleichgewicht ist. Und dann geht´s ans Atmen:
Annette: Was ganz wichtig ist: Nimm die Hände immer auf den Bauch, und zwar immer ungefähr so hier ist mein Bauchnabel, so oberhalb vom Bauchnabel kannst du ruhig beide Hände. Genau. Jetzt pass mal auf. Jetzt versuch mal, durch die Nase einzuatmen. Gegen deine Hand.
Ich versuche es und spüre an meiner Hand, wie sich mein Bauch durch die Atmung nach außen drückt und wieder flacher wird. Immer abwechselnd. Und genau diese tiefe Bauchatmung ist wichtig beim Singen. Denn so kann man möglichst viel Luft holen, die man fürs Singen ja braucht. Diese erste Übung leuchtet mir also nicht nur ein, sondern hilft mir auch, meine Angst ein bisschen zu verscheuchen. Übrigens: Eine gute Atmung, die braucht man auch, wenn man z.B. Podcasts einspricht, so wie ich gerade. Sonst kann es passieren, dass man am Anfang von einem Satz gaaanz viel Luft habe und am Ende gar nichts mehr. Genauso wie beim Singen. Was mindestens genauso schwer, wie ohne Puste zu singen, ist: Singen, wenn man noch etwas im Mund hat. Als nächste Übung hat Annette mir nämlich einen Korken gegeben und den sollte ich zwischen die Zähne nehmen.
Annette: Jetzt sprich mir mal folgendes nach A a a a.
Eric: Aaaa.
Annette Marquard: Eeee.
Eric: Eeee.
Annette Marquard: Iiiii.
Annette Marquard: Eeeee. Iiiii.
Es fühlt sich super strange an, einen Fremdkörper zwischen den Zähnen klemmen zu haben. Aber, Annette erklärt mit, dass man damit übt, beim Sprechen und Singen den Mund weit genug aufzumachen, damit die Wörter und Töne auch klar und verständlich rauskommen. Und ich sag Euch, das ist mit dem Korken total schwer. Probiert es doch später selbst mal aus, wie ihr mit Korken im Mund sprechen könnt. Und dann wurde die Korkenübung schwerer: singen mit Korken im Mund Um mir eine Melodie vorzuspielen, die ich nachsingen soll, macht sich Annette an ihrem Klavier bereit, das in ihrem Proberaum steht.
Eric: Das ist das erste Mal, dass ich jetzt wirklich singen werde, vor Dir (...) Das ist jetzt ne Überwindung für mich
Annette Marquard: Jetzt muss ich dich mal beglückwünschen. Weißt du was? Du hast keinen falschen Ton gesungen. Die Rhythmik war richtig. Und du hast alleine gesungen.
Eric: Und ich habe null Angst gehabt!
Annette Marquard: Yes!
Eric: Dadurch, dass wir uns so langsam herangetastet haben und du erst mitgesungen hast. Es kam jetzt gerade gar nicht vor, als würde ich singen. Eigentlich. Das war jetzt ganz natürlich einfach der nächste Schritt.
Eric: Puhh! Ganz schön aufregend. Aber wie ihr hört, helfen mir die Übungen von Annette richtig doll, mich sicherer zu fühlen und mich auch ein bisschen was zu trauen. Und das ist super! Denn Singen macht nicht nur Spaß, sondern ist sogar gesund…
Kind: Ihr wollt wissen, was ich mache? Ich tu was Gutes für meinen Körper! Denn nach schon 10 Minuten Singen kommt unser Körper so richtig in Schwung. Und dann schüttet er diese kleinen Boten in unserem Blut aus. Hormone heißen die. Die wandern dann durch unseren Körper, stärken unsere Abwehrkräfte UND sie machen sogar, dass wir uns glücklicher fühlen. Und wenn ihr nicht nur alleine singt, sondern zum Beispiel in eurem Schulchor, dann wird ein ganz bestimmtes Hormon ausgeschüttet. Oxytocin heißt das und ist so ne Art “Kuschelhormon” und soll bewirken, dass wir uns beim Singen mit vielen anderen zusammen noch wohler fühlen, als wenn wir alleine singen. Toll oder? Außerdem ist unsere Körperhaltung beim Singen richtig gut. Also traut euch: und singt mehr.
So, also mit so vielen positiven Vibes geht es jetzt bei Annette im Probenraum für mich ans Eingemachte. Denn jetzt wird richtig gesungen:
Annette: Du hast ja Songs mitgebracht.
Eric: Genau. Ich habe mal so ein bisschen überlegt. Ich habe mir überlegt, welche Songs ich im Radio gerne höre und dann auch gerne mitsingen. Weil ich dachte, das ist mal eine gute Voraussetzung. Es muss Spaß machen. Also hör mal, das ist der Erste, den ich ganz gut finde. Vielleicht kennst du den auch. Ed Sheeran ist das. “Perfect” heißt der Song. Da sing ich gerne mit. Dann gibt es den hier noch, der ist so ein bisschen lustiger.
Eric: Und das ist der dritte, den finde ich auch richtig cool. Kennst du bestimmt auch.
Annette: Mark!
Eric: Marc Foster. Ist so eine Mischung aus Rap, und Singen. Also das sind Songs, die ich mag, wenn die im Radio laufen. Jetzt ist die Frage: welcher von denen wäre dann am einfachsten zu singen?
Annette: Am einfachsten mit einem kleinen schönen Range ist eigentlich perfekt. Ed Sheeran.
Eric: Okay.
Annette: Den kann man schön einfach machen.
Eric : Dann nehmen wir den doch. Perfect. Und ich setz es mal so ein bisschen als Ziel, den durch deine Hilfe singen zu können.
Annette: Ja, wir machen das einfach mal, Du hast jetzt so toll die Übungen gemacht, wir versuchen das.
Eric: Also jetzt ist es ja richtig singen. Vorhin waren es Töne und jetzt ist es für mich, jetzt ist es richtig. Jetzt krieg ich noch mal ein bisschen Panik.
Annette: Aber du bist ja nicht alleine. Der Ed singt ja mit.
Eric: Was mache ich denn, wenn ich einen Ton nicht treffe?
Annette: Das triffst du.
Eric: Kannst du es ein bisschen leiser machen.
Eric: Ja ich weiß, es klingt natürlich nicht perfekt, aber ich find´s schonmal ganz gut! Und auch Annette scheint schon richtig zufrieden mit mir zu sein. Aber auf diesem Erfolg ausruhen ist natürlich nicht. Aber mein großes Ziel, den ganzen Song von Ed Sheeran richtig gut zu singen von vorne bis hinten, hab ich ja noch nicht erreicht.
Annette: Ja, jetzt aber am Ende der Stunde. Folgende Hausaufgabe: Den ganzen Song übst du mit all den ganzen Dingen, die wir besprochen haben. Alles, was wir heute gemacht haben, muss ein bisschen mit einfließen.
Eric: Okay, also ein paar Wochen habe ich jetzt Zeit, um zu üben.
Annette: Genau. Und dann sehen wir uns wieder und du singst mir den vor. Und dann habe ich eine Überraschung für dich.
Eric: Okay.
Annette: Weil du das so toll gemacht hast.
Eric: Klingt spannend und ich mach mich jetzt erst mal ans Üben.
Ok, also – ich halte jetzt noch mal fest, was ich von dem Coaching von Annette mitgenommen hab: Vorbereitung ist das A und O und durch gezieltes Training kann man erstens einiges aus der Stimme rausholen und zweitens hilft das Training auch, um sich sicherer zu fühlen.
Ok, also – ich halte jetzt noch mal fest, was ich von dem Coaching von Annette mitgenommen hab: Okay Leute, bevor ihr erfahrt, ob ich die Hausaufgaben von Annette auch ordentlich mache und ich bei meinem nächsten Treffen mit Annette den Song von Ed Sheeran wirklich gescheit singen kann, gibt es jetzt hier die Tipps rund ums Singen für Euch von einer professionellen Sängerin, die ich Euch ja am Anfang versprochen habe. Ich kenne Sie, weil wir für PUR+ schon mal zusammengearbeitet haben und das hier dabei rauskam. Hört mal!
Das ist unser “PUR+” Song. Vielleicht kennen den ja einige von Euch schon aus der PUR+ Sendung dazu?! Auf jeden Fall habe ich den mit ihr zusammen gesungen. Na ja, ehrlich gesagt, ich habe eher gerappt und sie hat richtig gesungen: Sherita!
Das ist unser “PUR+” Song. Vielleicht kennen den ja einige von Euch schon aus der PUR+ Sendung dazu?! Auf jeden Fall habe ich den mit ihr zusammen gesungen. Na ja, ehrlich gesagt, ich habe eher gerappt und sie hat richtig gesungen: Sherita ist hauptberuflich Sängerin, riesige Bühnen und ein großes Publikum sind quasi ihr Alltag. So, ich ruf sie mal an, bestimmt wartet sie schon.
Eric: Hi Sherita.
Sherita: Hallo, Erik.
Eric: Na, wie geht's dir?
Sherita: Gut. Wie geht es dir?
Eric: Mir geht es auch gut.
Eric: Ich bin ja hier mitten drin in meiner Podcast Aufzeichnung hier zum Thema Singen und Musik und musikalisch sein. Du bist bekannt aus “Dein Song” und bist auch außerhalb von “Dein Song” als Solokünstlerin unterwegs. Aber erzähl doch vielleicht erst noch mal, wie du eigentlich zur Musik gekommen bist. Also wie hat das angefangen, dass du gesungen hast?
Sherita: Ja, also, ich habe. Meine Mutter sagt ja immer so gerne. Du hast gesungen, bevor du gesprochen hast. Ich kann das gar nicht erklären. Es war schon immer klar, dass ich singen will und auch gesungen habe. Das war einfach schon immer.
Eric: Hast du denn so ein paar Tipps? Also, wenn jetzt jemand sagt, ich will das weiter verfolgen, ich will auch besser werden. Vielleicht auch, dass Leute mal zuhören oder so, So, vielleicht drei Tipps, wo man sagt das könntest du jetzt mal als nächstes versuchen oder machen.
Sherita: Also mein Tipp, wenn jemand wirklich singen will, ist Nummer eins Üben, üben, üben. Finde ich super wichtig. Und natürlich, wenn man nicht genau weiß, wo man anfangen soll. Ich weiß jetzt nicht mehr, ob alle Schulen heutzutage Chöre anbieten, aber so ein Schulchor ist nicht schlecht.
Eric: Und wie wäre das so vor Familie oder so zu singen? Empfiehlst du das? Hast du das früher gemacht? Hast du dir im Bekannten- oder Verwandtenkreis ein kleines Publikum gesucht?
Sherita: Ich finde es schon wichtig, dass man vor einer neutralen Person das mal zeigt und die wird einem dann hoffentlich auch sehr ehrlich sagen. Wie der Stand ist, was gut ist, was vielleicht nicht so gut ist, woran man arbeiten muss.
Eric: Was ist, wenn Lampenfieber kommt? Was machst du dann? Gibt es einen Tipp?
Sherita: Also, erst mal ist es eine Gewohnheitssache. Die ersten Auftritte, da war ich natürlich nervös und hatte vielleicht so ein bisschen Lampenfieber. Umso öfter man auf den Bühnen steht, umso weniger wird das. Das ist dann auch einfach wirklich so eine Gewohnheit. Aber was mir immer sehr hilft, ist, ich such mir ein paar Leute aus dem Publikum raus, die mir eine gute Energie geben und von denen ich sehe, die haben Spaß an der Sache.
Eric: Ach cool, das ist ein cooler Tipp.
Sherita: …und auf die konzentriere ich mich.
Eric: Vielen Dank für die tollen Tipps.
Sherita: Gerne!
Ich fass das noch mal zusammen, was Sherita gesagt hat: Also, Tipp Nummer eins: Üben, üben, üben. Tipp Nummer zwei: Vor neutralen Leuten singen. Also nicht nur vor der Familie, sondern vielleicht in einen Chor gehen, wo man Feedback außerhalb der Familie bekommt. Und Tipp Nummer drei von Sherita war zum Thema Lampenfieber: Versucht einfach, euch auf eine Person im Raum zu konzentrieren. Dann vergesst ihr schneller, dass vielleicht noch ganz viele andere da sind und fühlt euch sicherer. Und was auch ganz wichtig ist, was mir schon mehrere Sängerinnen und Sänger erzählt haben: Sich zu vernetzen. Also schaut doch einfach mal in eurem Umfeld, ob es Leute gibt, die eure Leidenschaft für Musik teilen. Fragt in der Schule rum, ob es noch andere gibt, die Lust haben eine Band zu gründen, organisiert erste Auftritte, zum Beispiel auf dem Schulfest oder bei einer Veranstaltung in eurem Viertel … Und ihr könnt natürlich auch soziale Netzwerke nutzen, um eine Community zu bilden.
So, ich hatte ja von meiner Gesangscoachin Annette auch Hausaufgaben aufbekommen und ich bin ehrlich: Ich hab jetzt nicht sooo viel geübt. Das bereue ich ganz schön, als ich sie 4 Wochen später treffe. Wir treffen uns wieder in der Popakademie in Mannheim, aber nicht in ihrem Probenraum. Komisch, sie will irgendwo anders mit mir hin?! Ich habe keine Ahnung, was mich erwartet.
Annette: So. Ich hatte dir ja eine Überraschung versprochen. Guck mal hier, so ein Bullauge. Was glaubst du, was ist dahinter?
Eric: Ich weiß es nicht.
Annette: Dann geh mal nach rechts.
Anette und ich gehen durch eine Tür und auf einmal stehen wir in einem großen Raum mit jeder Menge Technik. Ich sehe Mikrofone, ganz viele Kabel und ein großes Ton-Mischpult mit Reglern, das an einen Computer angeschlossen ist. Und: Da sitzt noch ein Typ, ungefähr in meinem Alter, trägt ein weißes T-Shirt und lockeres Hemd.
Eric: Hallo.
Jonas: Hallo, Jonas. Freut mich.
Eric: Du bist Sänger, oder?
Jonas: Nein, ich bin Produzent. Und wir nehmen heute was auf.
Jonas: Ein Produzent oder eine Produzentin ist bei jeder Ton-Aufnahme dabei und arbeitet mit der Musikerin oder dem Musiker kreativ daran, wie der Song am Ende klingen soll. Ich will jetzt aber erstmal wissen, warum ich überhaupt in diesem Studio bei Jonas und Anette bin!
Annette Marquardt: Ich finde, das hast du so toll gemacht, dass wir jetzt einfach mal das Ding aufnehmen.
Eric: Ach, Quatsch.
Annette Marquardt: Ja, natürlich.
Eric: Okay, Jetzt kriege ich jetzt wirklich Herzklopfen. Nein, ich hab für dich geübt, dass ich vor dir ein bisschen singen kann.
Eric: Oh Gott! So richtig in einem Studio zu singen, wirkt für mich wie eine riesige Challenge! Annette muss mich dann doch noch ein bisschen überreden. Aber dann traue ich mich und singe tatsächlich im Studio meinen Lieblingssong von Ed Sheeran.
Eric: Ohhhh. Ich habe total die wackligen Knie. Ich hab richtig wackelige Knie.
Jonas: Aber das vergeht beim zweiten und dritten Take. Es wird immer besser jetzt.
Jonas: Ich bin jetzt erstmal mit der ersten Aufnahme durch
Eric: Okay. Also, ich bin stolz, dass ich es geschafft habe, aber ich weiß es. Ich weiß es, ich kann es besser. Sagen wir mal, so. Ist das bei Profis auch so, dass die quasi nicht den Song einmal durchsingen? Und dann ist das dann die Aufnahme, sondern man sammelt sich immer die Stückchen, die gut sind.
Jonas: Ja, so ist das in der Regel.
Ich singe den Song dann noch ein paar Mal. Bis Jonas irgendwann das Zeichen gibt,, dass wir den Song im Kasten haben:
Eric: So, Jonas, wie sieht es aus?
Jonas: Hier, schau mal, das ist alles, was wir jetzt aufgenommen haben. Das waren die verschiedenen Takes und dann geh ich im Prinzip durch alle Takes durch.
Jonas: Mit Takes meint Jonas übrigens die verschiedenen Aufnahmen, die er von meinem Lied gemacht hat. Da gibt es Bessere und Schlechtere…
Eric: Ok, den nehmen wir schon mal nicht. Den auch nicht. Da kannst du innerhalb von einem Satz, dir das jetzt zusammenbasteln und das Ende von einem anderen nehmen?
Jonas: Genau. Also ich kann dann zum Beispiel hier gucken, welches “dark” gut ist. Das ist schon mal ein bisschen sauberer. Jetzt kann ich zum Beispiel hier.
Krass, was Jonas mit Hilfe seines Computerprogramms noch so alles aus meiner Stimme und meinen Tönen rausholen kann. Er nimmt sich von allen Aufnahmen die besten Passagen, korrigiert falsche Töne, verschiebt und kombiniert meinen Gesang so lange, bis es am Ende tatsächlich ganz gut klingt. Und jetzt ist der Moment gekommen: der Song ist fertig und ihr könnt ihn jetzt hören. Ganz schön aufregend für mich…
Na, was meint ihr? Klingt doch gar nicht so schlecht, oder? Aber wie gesagt: Da hat Jonas, der Produzent, auch noch ganz schön nachgeholfen. Und dank Computerprogramm wurde aus meiner mittelmäßigen Gesangsleistung am Ende doch ein ziemlich guter Song. Aber live auftreten dürfte ich damit nicht. Das unterscheidet mich dann doch von den wirklich guten Sängern und Sängerinnen.
Na, was meint ihr? Klingt doch gar nicht so schlecht, oder? Aber wie gesagt: Also ich merke auf jeden Fall nach meiner kleinen Gesangsreise, dass ich jetzt viel entspannter mit meiner Stimme bin. Ich war ja am Anfang super aufgeregt und hatte richtig Angst vor Leuten zu singen. Das ist jetzt weg, aber ich weiß auch, dass ich kein Ed Sheeran bin und werde. Aber das ist auch völlig ok.
Na, was meint ihr? Klingt doch gar nicht so schlecht, oder? Aber wie gesagt: Ich denke, ich singe weiterhin im Auto oder unter der Dusche, denn da macht es mir weiterhin am meisten Spaß und da hab ich dann auch kein Lampenfieber.
Na, was meint ihr? Klingt doch gar nicht so schlecht, oder? Aber wie gesagt: Mich interessiert jetzt natürlich noch, was eure besten Tipps gegen Lampenfieber sind. Schreibt mir an wissendrin@zdf.de oder in die Kommentare auf der Podcastseite.
Das war PUR+ Wissendrin mit mir: Eric. Und falls ihr es noch nicht getan habt: Abonniert gerne den Podcast, damit ihr keine Folge verpasst. Schaut doch außerdem mal in unserer Mediathek auf zdftivi.de vorbei. Dort gibt es auch die PUR+-Folge “Eric komponiert einen Song”, in welcher der PUR+-Song, den ihr vorhin gehört habt, entstanden ist. Und kleiner Spoiler: da hatte ich Unterstützung von Musik-Promis. Den Link dazu findet ihr im Beschreibungstext unter dem Podcast. Viel Spaß dabei!